20.12.10

Nur die Besten sterben jung

23 Jahre und 364 Tage. 8759 Tage. 210.216 Stunden.
Dein viel zu kurzes Leben in Zahlen. Zahlen können aber nicht ausdrücken, was du alles durchlebt hast und das du trotz allem glücklich warst. Eine Erinnerung an den tollsten Menschen, den wir je kennen gelernt haben und sehr vermissen werden.
Eine Erinnerung an unseren Liebsten, Uwe.

Ich habe darüber nachgedacht, ob ich nun seinen Account verwenden sollte oder ob ich mir hierfür einen Eigenen machen sollte. Ich kam zu der Entscheidung, dass es in dieser Form von ihm am Ehesten akzeptiert worden wäre - Sandra

Beginnen möchte ich mit seinem Lieblingslied aus Higurashi no Naku Koro Ni:
you - Visionen im Spiegel

Die englische Übersetzung findet sich hier

"Mir wurde nach nicht allzulanger Zeit klar, warum mein leiblicher Vater die Frau, die sich meine Mutter nennen darf, damals verlassen hat. Hätte ich an seiner Stelle auch gemacht", hast du einmal gesagt. Und wie ich nachgelesen habe - du warst mit solchen Dingen immer freizügig, was mich betraf und diese Offenheit war einer der vielen Gründe, die unsere Beziehung so einzigartig gemacht haben - hast du vor nicht allzu langer Zeit jemand anderem als uns vieren einen ersten Einblick gegeben:
"'Gestörtes Verhältnis zu meinen Eltern?' Bitte wat? Meinen (biologischen) Vater kenn ich nicht, meine Mutter kann von mir aus morgen abkratzen und meinen Stiefvater dürfte man nicht mit mir in einem Zimmer alleine lassen, ist doch prächtig"
Und kommentiert wurde es wie folgt:
"Man muss echt überrascht sein, dass du so ein well-aligned Mensch geworden, bzw. es immernoch bist"
Die Menschen, die dich erziehen hätten sollen, taten es nicht. Deshalb hast du dich vor Jahren auch ans Jugendamt gewandt und hast dann für längere Zeit im Heim gewohnt, was auch nur sehr wenige Menschen wussten. Du hast vielen gegenüber eine heile Welt vorgegaukelt, weil du so schon genug mit den Vorurteilen zu kämpfen hattest.
Als du im Heim gewohnt hast, habe ich dich kennen gelernt. Auch wenn es sich in manchen Ohren grauenvoll anhören mag, ich bin dankbar dafür, dass dein Elternhaus kein gutes war, denn sonst wäre ich niemals mit dem tollsten Menschen, den ich ich jemals kennen und lieben gelernt habe, zusammen gekommen. Aber du warst auch dankbar dafür, wie du es mir immer mal wieder gesagt hast.
"Hätte ich dich nicht getroffen, ich wäre verrückt geworden."

Und dann waren da die letzten acht Jahre, emotional ein sehr großes Auf und Ab. Du jedoch bliebst, nachdem du den ersten Vorfall vollständig verarbeitet hast, ruhig, egal was kam. Und dafür habe ich dich immer wieder bewundert.
Andere Menschen hätten bei solch einem Lebenslauf nicht lange durchgehalten. Du jedoch hast dich früher oder später immer wieder aufgerappelt und nach vorne geblickt.
Vor fast acht Jahren, nach dem Tod deiner ersten großen Liebe Danica - verursacht durch einen Autounfall -, benötigtest du die Hilfe von der damals fünfjährigen Jasmin, um wieder auf die Beine zu kommen. Als dann drei Jahre später Jasmin ebenfalls an einem Autounfall starb, dachten Aussenstehende, du seist eiskalt und es würde dich nicht treffen. Ich wusste jedoch, wie sehr du unter ihrem Tod gelitten hast und dass du damals am liebsten alle, die dich als so eiskalt hinstellten, windelweich geprügelt hättest.
Mitte 2009 starb deine damals fünfjährige Tochter Mareike an den Folgen eines Autounfalls und ich dachte zuerst, jetzt würdest du es nicht mehr auf die Reihe kriegen. Doch du hast dich wieder aufgerappelt, du hast trotzdem wieder nach vorne geblickt, woran Tanja nicht ganz unschuldig war.
Als du mir damals immer von Tanja erzähltest, hattest du ein Leuchten in den Augen, ein Leuchten das schlussendlich dazu führte, dass du sie geheiratet hast. Das war der Zeitpunkt, an dem ich glaubte, mit deinem Leben würde es jetzt endlich aufwärts gehen. Doch damit sollte ich sehr falsch liegen.
Knapp ein halbes Jahr verheiratet, dann war da dieser Autounfall, der dich in den Rollstuhl brachte. Das Erste, was dir im Nachhinein dazu einfiel: "Klar, Autounfälle bestimmten bisher mein Leben. Würde mich nicht wundern, wenn ich am Ende durch so etwas den Löffel abgebe."
Nicht allzulange danach bekamt ihr wieder eine Hiobsbotschaft, eure ungeborene Tochter Saskia litt am "komplexen Fehlbildungssyndrom". Und da wurde mir eines klar: In dieser Welt gibt es keine Gerechtigkeit und es trifft nur die Falschen. Trotzdem habt ihr das Beste daraus gemacht und Saskia für die kurze Zeit, die sie leben durfte, die familiäre Wärme und Nähe gegeben, die du nie gespürt hast.
Dann war das mit Tanja und der Aufhebung der Ehe und ich fragte mich, wieviel du noch verkraften würdest. Mir gegenüber hast du wiederholt betont, dir würde es gut gehen und du würdest auch das überstehen.

Als du kurz darauf ins Krankenhaus eingeliefert wurdest, nahm ich zuerst an, es wäre nichts, das du nicht überstehen würdest, bisher hast du das Krankenhaus auch immer lebendig verlassen. "Unkraut vergeht nicht" hast du vorher immer betont, wenn sich andere Menschen Sorgen um dich machten, weil du dich ein paar Tage lang nicht gemeldet hast.
Aber selbst du würdest einmal sterben. Das musste ich feststellen, als ich am Freitag, nach einer Benachrichtigung des Krankenhauses, dorthin eilte, um nach dir zu sehen. So kraftlos und schwach lagst du im Bett. Und die Antwort auf die Frage, wann du wieder rauskommen würdest, wollte ich nicht wahrhaben.
"Entschuldigt Schätzchen, aber dieses Mal nicht mehr lebendig. Ich spüre, dass es mit mir zu Ende geht. Ihr wisst, dass ich schon vieles überlebt habe, aber jetzt fehlt mir einfach die Kraft, weiterzumachen, dieses lästige Ungetüm, das sich in meinem Körper ausbreitet, zu bekämpfen."
Mehrmals hast du schon gegen den Tod angekämpft, mehrmals wurdest du aus Medizinersicht abgeschrieben und du bist jedes Mal wieder zurückgekommen. Dieses Mal aber nicht. Viel zu früh hast du uns verlassen.

Du hattest doch noch so viel vor.
Du wolltest die Chefetagen der Unternehmen zum Umdenken bringen. Anfangen wolltest du damit in der IT-Branche. Du wolltest die "überflüssigen Verbände" (O-Ton) Bitkom und eco auflösen und auch vor den Gewerkschaften hättest du nicht Halt gemacht. Und schlussendlich hättest du darauf hingearbeitet, dass die Politik in Deutschland nicht mehr vom Lobbyismus bestimmt wird, sondern dass die Politik wieder von fähigen Politikerinnen und Politikern gemacht wird und der Lobbyismus keinen Nährboden mehr finden würde.
Und weisst du was?
Als du mir das alles gesagt hast, da wusste ich, du Sturkopf würdest das schaffen. Nicht in fünf Jahren, nicht in zehn Jahren, vielleicht nicht in zwanzig Jahren, vielleicht nichteinmal während du lebst, aber dann hättest du den Grundstein dafür gelegt.
Und dann erst die ganzen anderen Dinge, wie die "verrückten Tweeties und IRC-Kinder besuchen und/oder bekochen". Und was du sonst noch alles machen wolltest. All das ist jetzt nicht mehr möglich. Und es ist einfach traurig.

Du hast dich damals in mein Herz geschlichen. Nein, es war besser. Du hast es von Anfang an einfach in deinen Besitz genommen.
Mit deinem Lächeln, mit deiner offenen, herzlichen Art. Mit deiner Eigenheit, dass du unermüdlich nach vorne schautest und dir manchmal unmögliche Ziele stecktest, die du dann doch erreicht und sogar noch übertroffen hast. Mit deinem Humor, der nicht für jeden ersichtlich war. Damit, dass du immer für mich da warst, wenn ich ein offenes Ohr gebraucht habe. Damit, dass du mich getröstet hast, wenn ich Trost brauchte. Damit, dass du mich zum Lachen gebracht hast. Damit, dass du mit mir Duette gesungen hast, obwohl unsere Stimmen definitiv nicht zum Singen geeignet waren.
Deshalb hast du für alle Zeiten einen besonderen Platz in meinem Herzen.

Wie heisst es in zwei deiner Lieblingslieder?

"I want you to know since you came in my life every day, every night
You give light into the darkest skies"
"Like the powdered snow, you were like a pure miracle
'I want to become like that too' I prayed to the snow"
Trotz allem, das dir zugestossen ist, wurdest du nicht deines Lebenswillens beraubt, du hast immer wieder dazu gefunden. Dein Leben stand von Beginn an unter keinem guten Stern, aber du hast immer das Beste daraus gemacht und hast dich durch nichts und niemanden auf deinem Weg beirren lassen. Und jetzt soll das vorbei sein.

Wie brachtest du mich, nein uns noch ein letztes Mal zum Lachen?
"Mit einem liegen die Statistiker richtig. Ich Kerl sterbe vor euch Weibchen."

Zum Schluss hast du dir noch "Lion" von "May'n & Nakajima Megumi" gewünscht. Und ich wusste zuerst nicht, wieso ausgerechnet das Lied, gab es doch so viele schöne und langsame Lieder. Aber du kanntest deine Lieder und die dazugehörigen Liedtexte. Als ich mir dann die englische Übersetzung angeschaut habe, erkannte ich es und brach in Tränen aus:
"Ikinokoritai
(I want to survive)
Mada ikitetai
(I still want to live)
Kimi wo aishiteru
(I love you)
Honki no kokoro misetsukeru made
(Until I show you my true feelings)
Watashi nemuranai
(I will not sleep)"
Du warst selber nicht damit einverstanden, zu sterben. Du wolltest es selber nicht wahrhaben. Bis zum letzten Augenblick hast du dagegen angekämpft und dann musstest du dich doch geschlagen geben.

Du fehlst mir. Aber das muss ich nicht einmal erwähnen. Eine fast dreizehnjährige, innige Freundschaft findet so ihr Ende. Das hatten wir beide so nicht geplant.
Während ich das hier schrieb, dachte ich immer mal wieder, du würdest jetzt durch die Haustür kommen und mich fragen, was ich da für einen Quark verfassen würde. Und dann musste ich doch wieder lächeln.
Ab und zu, wenn ich hier zu einem Halt kam und in schrecklichen Tränen ausbrach, hatte ich das Gefühl, du würdest neben mir sitzen, mich in deine Arme nehmen und mich trösten, wie du es zuvor schon oft genug getan hast.

Ich hoffe, glaube, nein, ich weiss, dass du jetzt an einem besseren Ort bist und wieder mit deinen Lieben vereint: Saskia, Mareike, Jasmin und Danica.
Halte für mich einen Platz neben dir frei, denn wenn ich sterbe, möchte ich dort sein.
Sanni


Wir hatten keinen guten Start, kannst du dich daran erinnern?
Zwei Dickköpfe, die meinten, ihre IT-Anschauung sei der anderen überlegen. Doch hat uns gerade das so verbunden. Wir konnten in manchen Bereichen die unterschiedlichsten Meinungen haben, in anderen Bereichen wollten wir dann aber die jeweils andere Meinung hören. Dass du mir Paroli geboten hast, wo es sich andere verkniffen, das hat mich beeindruckt. Und das hat mir auch gezeigt: Du lässt dir von niemandem den Mund verbieten, nicht einmal, wenn dein Gegenüber einen Kopf größer ist als du.
Mit dir hatten die Diskussionen immer Spass gemacht, denn im Gegensatz zu vielen anderen wusstest du, wovon du sprichst. Du hast aber auch nie deine Meinung zu einem Thema gesagt, wenn du dich damit nicht auskanntest. Für dich zählten immer nur Fakten und keine Emotionen. Selbst wenn man versuchte, dich auf die Palme zu bringen, man hat es nicht geschafft. Du behieltest immer einen klaren Kopf.
Es wird mir fehlen, dass du mir Tipps für die verschiedenen Betriebssysteme gibst. Nach aussen hin hast du zwar immer gesagt, dich interessieren Microsoft Windows und Mac OS X nicht. Aber wusstest du doch weitaus mehr darüber, als diejenigen, die täglich damit arbeiteten. Und sei es ein Windows XP, ein Vista, ein 7 oder eine der Server-Versionen, du wusstest immer sofort, wo etwas zu suchen war. Du warst, was das angeht, ein wandelndes Lexikon.
Obwohl ich es studiert habe, hattest du mir beigebracht, wie man mit seinen Daten (im Internet) umzugehen hat, damit man gerade das Nötigste, aber niemals zu viel von sich weitergibt.
Du fehlst mir jetzt schon und wirst mir auch in Zukunft fehlen, mit deiner eigenen Art mich zum Lachen zu bringen, mir Spitzen entgegen zu werfen, um zu sehen, wieviel du brauchst, bis ich an die Decke gehe. Und dann konnte ich dir nicht einmal Böse sein, denn du hast es mit einem Lachen abgetan und mir einen Kuss auf die Wange gedrückt.
Babsi


Du konntest ja zuerst gar nichts mit mir anfangen. In deinen Augen hatte ich ein verqueres Weltbild. Aber mit der Zeit haben wir uns immer besser verstanden und auch des anderen Weltbild. Mir schwirrt so viel im Kopf rum, das ich schreiben sollte, aber ich kann es einfach nicht in Worte fassen. Du weisst, ich war noch nie eine Frau, die durch ihre Wortgewandtheit auffiel.
Du hast es verstanden, wenn ich etwas ungeschickt formulierte und für die anderen dann sprachlich verständlich ausgedrückt, wenn ich es nicht konnte. Und dafür bewunderte ich dich immer, waren meine Gedankengänge doch nachweislich ziemlich verquer. Das bewies dann aber auch eines: deine Gedankengänge müssen mindestens ebenso durcheinander gewesen sein wie meine.
Deine liebevolle, einfühlsame Art wird mir fehlen. Deine Art zu reden, deine Zuhörer an dich zu fesseln, wird mir auch fehlen. Und wenn ich einmal nicht sofort verstanden habe, was du da eigentlich gesagt hast, hast du mir mein Unwissen angesehen und dich erklärt. Du hast dich immer gerne mit mir unterhalten. Wie du weisst, haben das nicht sehr viele Menschen gemacht.
Und das wird mir fehlen. Unsere Unterhaltungen und deine Nähe. Du warst der einzige Mann, mit dem ich jemals kuscheln wollte und es auch konnte.
Maimai


Wir kannten uns gerade einmal ein halbes Jahr. Und es war eine tolle Zeit. Ich konnte immer zu dir kommen, wenn ich Sorgen hatte, du warst für mich da. Bevor ich dich getroffen habe, hatte ich Probleme, auf privater Ebene mit Männern zu sprechen. Mit deiner offenen, aber mir gegenüber vorsichtigen Art hast du mir die Probleme genommen und hast mir den Mut gegeben, den ich brauchte.
Ich habe bisher keine Person kennen gelernt, die so gerne in der Küche stand und so gut kochen konnte wie du. Das war eines deiner wenigen Hobbys. Wenige Hobbys, die du aber mit voller Leidenschaft gelebt hast.
Das Wissen, dass du jetzt nicht mehr da bist, schmerzt. Du warst ein toller Mann, den so leicht nichts unterkriegen konnte und der mich immer wieder zum Lachen brachte, vor allem, wenn du Barbara wütend gemacht hast.
Wibi


Deine niederschmetternde Diagnose:
Pankreaskarzinom mit Peritonealkarzinose.
Die Metastasen, die deine Bauchgegend befallen haben, waren so weit fortgeschritten, dass eine Heilung nicht mehr möglich war, der bösartige Tumor war das andere Problem.
Und das im Alter von 23.

Aber du warst kein Heiliger. Auch du hattest deine Fehler. Die durftest du aber auch haben. Es hätte sich jede von uns gefragt, was du für Fehler hast, wenn du sie uns nicht gezeigt hättest.
Deine Geheimniskrämerei in der Küche, obwohl du jedes eigens kreierte Rezept fein säuberlich aufgeschrieben hast. Die Tatsache, dass du den Antrag an Tanja und die früh stattfindende Hochzeit bis zwei Tage vor dem eigentlichen Termin vor uns geheim gehalten hast, im Hintergrund dann aber dafür gesorgt hattest, dass wir an dem Tag frei hatten. Du hast es zwar akzeptiert, dass wir Lesben sind, aber an manchen Tagen, wenn der Alkohol die Überhand genommen hatte, hast du uns immer wieder gefragt, ob uns in der Beziehung nicht doch etwas fehlen würde. Und dafür bekamst du von uns immer mal wieder eine auf den Deckel. Böse waren wir dir deswegen aber nicht. Wir waren dir nicht einmal böse, als du uns erst nach dreizehn Tagen darüber informiert hast, dass du im Krankenhaus liegst, obwohl wir allen Grund dazu hatten. Du wolltest einfach nicht, dass wir uns allzu große Hoffnung machten, denn du wusstest selber, dass dein Leben nicht mehr lange andauern würde.
Du hast uns vier zu den Anime gebracht, indem du uns gezeigt hast, dass es weitaus mehr gibt, als das, was da täglich im Fernsehen zu sehen ist. Du hast uns mit deiner Vorliebe für japanische Musik angesteckt, egal, ob sie nun rein für Anime geschrieben war oder ob sie für ein anderes Publikum geschrieben wurde. Du hast uns auch damit versorgt, zu großen Teilen einfach als Geschenk, weil du es dir leisten konntest.
Du hast für uns viele wundervolle Gerichte gekocht, auch wenn du uns danach immmer mal wieder gestanden hast, das wir deine Versuchskaninchen für ein neues Rezept waren. Hat es uns etwas ausgemacht? Nein, denn du konntest kochen wie niemand sonst. Du hast unser Leben in vielen Formen bereichert und uns gezeigt, wie man auch aus einfachen Mitteln Großartiges machen kann.
Wenn wir jetzt zurückblicken, sind wir uns einig: Du hast uns auf die ein oder andere Art an dich gefesselt, ohne dass du oder eine von uns vieren das wollte. Es ist einfach passiert. Und das ist das Tolle daran.
Letztlich ist es sehr schade, dass dich nicht mehr Menschen erlebt haben. Denn um dich wirklich begreifen zu können, um verstehen zu können, wie du gedacht und warum du etwas gemacht hast, dazu musste man einfach mit dir sprechen, dich eine halbe Stunde erleben. Du bist und bleibst unersetzbar, ein Unikat.
Umso schlimmer war es, als fest stand, dass du das Jahresende definitiv nicht mehr erleben würdest. Die Chancen, dass du das letzte Wochenende überlebt hättest, standen auch nur bei 10%, aber du warst schon immer einer, der selbst dann etwas gestartet hat, wenn die Erfolgsaussichten noch so gering schienen. Das ist einfach nicht fair, dass du uns jetzt schon verlassen musstest.
Trotzdem hast du bis zum Ende nicht aufgegeben. Obwohl die Schmerzen, die du herunterspielen wolltest, offensichtlich waren, bist du am Samstag, den 18.12.2010, einen Tag vor deinem 24. Geburtstag, mit einem Lächeln eingeschlafen. Ein Lächeln, das uns auf ewig in Erinnerung bleibt.

geschrieben von deinen engsten Freundinnen:
Sandra
dein "kleines, lesbisches Miststück", das "beste Ding, das dir je passiert ist" und deine beste Freundin (gestern wären es 13 Jahre geworden)
Barbara
Maike
Wibke

02.12.10

Erstmal eine Weile Stille ([Micro-]Blogs)

Nein, nicht wegen des verrückten Jugendmedienschutz-Staatsvertrags.[1]
(Das letzte Blogposting hier drin ist ja auch schon einige Zeit her)


In meiner Wohnung war das Zuleitungsrohr zur Spülmaschine undicht, was lange Zeit nicht auffiel, da weder irgendwo Wasser stand, noch tropfte es bei meiner Vermieterin in die Wohnung. Das Wasser lief unter den Fliesen in der Küche, im Bad und unter dem Parkett, das in der restlichen Wohnung verlegt war, durch und das blieb bis Montag unbemerkt.
Montag abend begrüßte mich meine Vermieterin, dass der komplette Boden ausgetauscht werden muss, weil sich darunter in meiner gesamten Wohnung (Ausnahme im Schlafzimmer) Schimmel gebildet hatte. (Und das alles in einer sowieso schon stressigen Zeit. Hätte das nicht bis nächstes Jahr warten können? Luvz Murphy...not <\3)
Mir wars einerlei, ob ich jetzt eine, zwei oder vier Wochen im Hotel wohne, daher hat sie sich nach Absprache mit mir dazu entschieden, das komplette Haus direkt grundsanieren zu lassen, da sie es, in der Zeit nach meinem Auszug nächstes Jahr, sowieso machen lassen wollte.

tl;dr:
Sanierungsarbeiten daheim, $me wohnt nun für die Dauer im Hotel (wäre auch ein hybscher Dauerzustand, Service <3)
Über ein anderes WLan, als das in der Schule oder mein eigenes, verschicke ich meine Passwörter nicht => Offline in "Freizeit" (wenn ich sowas hätte, könnte ich es als das bezeichnen)

[1] Diejenigen, die ihre Blogs deshalb schließen, hatten das doch insgeheim schon länger vor und suchten nur nach einer Ausrede.